Gute Gene bringen nur 5 Jahre mehr Lebenszeit, Rauchen kostet fast 10 Jahre. Der Darm als zentrales Anti-Aging-Organ. Etwa ab dem 70 Lebensjahr nimmt die Vielfalt der Darmmikroben ab. Vor allem die „guten“ Darmbakterien reduzieren sich.

Nicht aber bei denen, deren Mikrobiota bereits in jüngeren Jahren überdurchschnittlich vielfältig war. Zumindest nicht so stark. Wichtig ist dass wir im Laufe unseres Lebens darauf achten dass die Balance im Darm stimmt.

Vor allem pflanzenbasierte Proteine und Ballaststoffe umgewandelt in kurzzeitige Fettsäuren werden zu den Energielieferanten der Darmzellen, die die Durchblutung der Darmwand fördern und der Ansiedlung krankmachender Keime entgegenwirkt. Sind die Mikroorganismen des Darms in Balance verbessern sich Langzeitblutzuckerwerte und auch die Gedächtnisleistung steigt. Studien zu Depressionen erforschen aktuell, dass Stress und Angst besser verdaut  werden durch die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin, welche über die Darmwand als Signale in Richtung Gehirn ausgelöst würden. 

Positiver Einfluss auf den Darm

Günstig für die Darmbakterien sind frische, natürliche Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte sowie hochwertigen Protein- und Fettquellen.

Statt Fastfood und Fertiglebensmittel und überzuckerten Produkten liebt die Darmgemeinschaft fermentierte Lebensmittel, die lebende Mikroorganismen enthalten. Reich an Probiotika sind Milchprodukte wie Joghurt und Kefir, sowie auch Fermentiertes wie Sauerkraut.

Eine gesunde Darmmikrobiotika kann Anti-Aging-Substanzen wie Hyaluronsäure, Ceramide, Milchsäure, Antioxidantien und sogar UV-Schutz-Faktoren für die Haut herstellen. 

Aber nicht nur unsere Essgewohnheiten haben einen Einfluss auf den Darm und seine Bewohner. Auch Bewegung und Sport sorgen für mehr Butyrat-produziertende Bakterien, die letztendlich zu einem geringeren Body-Maß-Index und einem besseren Stoffwechsel führen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag. Wer täglich mehr als 60 g Ballaststoffe verzehrt unterstützt nicht nur sein Immunsystem sondern auch die Krebsprävention. Die empfohlene Tagesmenge an Ballaststoffen von 30 g pro Tag ist für den menschlichen Darm und seine Darmflora enorm wichtig. Aktuell erreichen laut der Nationalen Verzehrstudie II in Deutschland 75 Prozent der Frauen und 68 Prozent der Männer das nicht.
 

Nahrungsmittel, die Roggen beinhalten, können einen wertvollen Beitrag zu einer ballaststoffreicheren Ernährung beitragen. Die löslichen Ballaststoffe des Roggens dienen als Quellstoff, sie binden große Mengen an Wasser. Bakterien wandeln sie im Dickdarm zu kurzzeitigen Fettsäuren und Gasen um. Dadurch wird der Stuhl weicher und das Volumen nimmt zu, die Darmbewegung wird angeregt, sodass eine regelmäßige Darmentleerung erfolgen kann. 

Quelle: Zentrum-der-gesundheit.de

Roggen und Diabetes

Die Glykämische Last (GL) des Roggens liegt unter 10, damit beeinflusst der Roggen den Blutzuckerspiegel wenig. Das ist sonst nur bei Salaten und einigen Gemüsesorten der Fall.

Roggenvollkornbrot liegt im mittleren Bereich bei rund 20, Weißbrot hingegen hat einen GL von 38,8. Obwohl die GL des Roggenvollkornbrots nicht allzu niedrig ausfällt, haben schwedische Wissenschaftler bewiesen, dass der Verzehr das Risiko für Diabetes Typ 2 senkt, da das Sättigungsgefühl erhöht wird und der Appetit gezügelt. Die US Forscher des National University of Health Science führen es auf den hohen Ballaststoffgehalt des Roggens zurück, der die Verdauung verlangsamt und infolgedessen der Blutzuckerspiegel weniger rasch ansteigt. Durch den daraus folgenden niedrigeren Insulinspiegel, der einen maßgeblichen Anteil an Fettabbau und Einlagerung hat, hilft der Verzehr von Roggenvollkornprodukten auch beim Abnehmen.